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Frühwarngeräte: Unterschiede und Besonderheiten

Es gibt unterschiedliche Gefahren in unserem Zuhause. Besonders häufig sind Gefahren aufgrund von Brand und Abgasen.

Brand

In Deutschland gibt es jährlich mehr als 200.000 Brände. Die Folgen sind rund 500 Brandtote, 5000 Brandverletzte mit Langzeitschäden und über 1 Mrd. Euro Brandschäden im Privatbereich. Es gibt viele verschiedene Brände, alle beinhalten jedoch zwei große Gefahren:

  • Brandrauch: Brandrauch ist extrem gefährlich. Bereits 2-3 Atemzüge machen bewusstlos, führen zu Langzeitschäden an Gehirn und Atmungsorganen, können sogar schon töten. Brandrauch ist dunkel und riecht, aber Achtung: Im Schlaf ist der Geruchssinn des Menschen ausgeschaltet!
     
  • Feuer: Bereits nach 2-4 Minuten besteht die Gefahr eines Flashovers, einer plötzlichen raumgreifenden Ausweitung des Feuers aufgrund leicht entzündlicher Materialien, z.B. Sofas oder Schaumstoffmatratzen. Schon 5% Verbrennung der Körperoberfläche eines Menschen kann lebensbedrohlich sein.

Die Früherkennung ist daher das wichtigste Kriterium zum Schutz im Brandfall.

  • Rauchwarnmelder warnen Sekunden nach der Raucherkennung vor dem Brandrauch. Dabei reagieren Sie auf Lichtbrechung (optische Detektion). Manche Modelle sind sogar mit thermo-optischer Detektion ausgestattet, die zusätzlich auf starke Hitzeentwicklung (auch ohne viel Rauch) reagiert. Es gibt hier viele Unterschiede und Extras die man kennen sollte. (Bitte beachten Sie hier auch unsere Infos bei "Rauchwarnmelder - was ist wichtig") Rauchwarnmelder sind seit 2013 in allen Wohnungen gesetzliche Pflicht!!!
     
  • Thermomelder reagieren auf schnell ansteigende Hitze ohne (oder mit nur wenig) Rauch und werden besonders in Feuchträumen mit Wasserkondensation (z.B. Küchen, Bäder) installiert. Rauchwarnmelder würden hier mit Fehlalarmen reagieren. Achtung: Thermomelder sind kein Ersatz für Rauchwarnmelder entsprechend der Gesetzesauflagen!

Abgas

Jede Feuerstätte (Gas- und Ölheizungen, Kaminöfen etc.) produzieren im Rahmen des Verbrennungsprozesses Abgase, welche (eigentlich) über Abgasanlagen (Leitungen, Schornsteine etc.) nach draußen gelangen (sollen).

Manchmal jedoch entstehen Lecks oder auch Abgasrückstau aufgrund von Verstopfungen (z.B. wegen Nisttieren). In diesem Fall wird das Abgas zur tödlichen Bedrohung:

Kohlenmonoxid ist ein Abgas, welches absolut unsichtbar,  geruchslos und tödlich ist. Aufgrund seiner Dichte steigt Kohlenmonoxid nicht wie Brandrauch direkt zur Decke, sondern sammelt sich am Boden und steigt kompensiert auf. (Deshalb werden CO-Melder auch keinesfalls an Decken montiert!) Erste Anzeichen einer CO-Vergiftung können Kopfschmerz und Übelkeit sein - Beschwerden, die man im Wachzustand als ungefährlich einstuft und im Schlaf noch nicht einmal bemerkt - es folgt Bewusstlosigkeit und Ersticken innerhalb kürzester Zeit.

Die Früherkennung ist daher das wichtigste Kriterium zum Schutz im Falle eines CO-Austritts. 

  • Kohlenmonoxidmelder warnen Sekunden nach der CO-Erkennung vor dem Gas und geben Alarm. Wichtig dafür ist die fachgerechte Installation und Wartung. So ist z.B. ein an die Decke geschraubtes Gerät hier sinnlos, da sich CO erst am Boden ausbreitet und dann langsam und dicht nach ober steigt. Man wäre also schon tot bevor das Gas den Detektor erreicht…

Achtung: Brandrauch und Kohlenmonoxid sind völlig andere Substanzen und haben völlig andere Ausbreitungsmuster. Daher sind Kombigeräte nicht zu empfehlen!